Über mich...

Ich wurde 1974 als Kind deutscher Eltern, in der ehemaligen Sowjetuniun geboren.
Als Kleinkind war ich recht kränklich. So kam es, das ich die ersten Lebensjahre bei meinen liebevollen Groß-Eltern auf dem Land in einer wunderschönen, naturbelassenen Berg-Region aufwuchs und allmählich vollständig genesen bin.
In dieser einsamen, entfaltungsfreundlichen Umgebung, formierte sich schon sehr früh meine künstlerische Ader. Zudem prägte mich natürlich auch meine Familie, die ihre alt-deutschen Wurzel und Werte wie Akkuratheit, Fleiß, Wissbegierde und vor allem Kreativität stets wertschätzte und lehrte.
Neben meinem überaus weisen Großvater, gab mir besonders meine konservative, religiöse, und sehr tüchtige Großmutter, die über viele handwerkliche Fertigkeiten verfügte, die ersten gestalterischen und phantastischen Impulse. Sie las mir Geschichten aus ihrer ur-alten vergilbten Bibel vor, während ich mir die gruseligen Holzschnitte darin anschaute. Diese Biebel wurde mein Kinder-Bilderbuch. Die Holzschnitte darin haben mich so begeistert und angetrieben, das ich verbissen versuchte diese nachzubilden und mit etwa 4 Jahren schon recht gut zeichnen konnte.
Ab 5 Jahren lebte ich mit meinen Eltern in der Großstadt wo Beide angesehenen Berufsstatus hatten. Ich ging derweil in einen Ganztags-Kindergarten. Der Russischen Sprache zunächst nicht mächtig, verbrachte ich auch hier viel Zeit mit Malen und Basteln im Büro der Direktorin, die eine gute Freundin meiner Mutter war und ein wenig deutsch mit mir sprach. Zu meiner damaligen Verwunderung war hier ein gekreuzigter, blutüberströmter Jesus absolut nicht angesagt. Es sollten hauptsächlich Bilder für die Festtage, oder einfach zum Ausschmücken des Kindergartens sein. Das eine oder andere Propaganda-Plakat durfte natürlich auch nicht fehlen.

Mit 6 Jahren wurde ich eingeschult und durfte nun den vollen Umfang der Kommunistischen Erziehung genießen.
Zum Glück hatte in der Sowjetunion künstlerische Bildung einen hohen Stellenwert und wurde in Kunst- und Musikschulen gefördert. Ich besuchte nach dem regulären Schulunterricht eine Kunstschule, die ein warer Segen und eine willkommene Abwechslung zur allgegenwärtigen Propaganda war. Hier habe ich viel gelernt, zBsp. Kohlezeichnen, Aquarell, Öl, Holzschnitt, Relief, Knet-, Gips-Skulpturen, Formen gießen, usw. Für kurze Zeit fand ich sogar ein Paar Freunde, bis meine Familie nach insgesammt 15 Jahren erfolgloser Ausreise-Erbittung, 1987 endlich die langersehnte Erlaubniss für die Ausreise in die BRD bekamm.
Als Klassen-Feind wurden wir komplett enteignet und in die BRD „entlassen“.
In Deutschland beendete ich die Schule, schloss eine Ausbildung zum Bauzeichner (Schwerpunkt Hochbau) ab und leistete nach einer kurzen Angestellten-Phase meinen Bundeswehr-Dienst. Mein Beruf verlor inzwischen die Nachfrage und wurde größtenteils von CAD-Programmen und Architekturstudenten, die zum günstigeren Tarif arbeiteten, abgelöst. Inzwischen wußte ich auch wie unkreativ die Bauzeichner-Tätigkeit in Wirklichkeit ist und hatte ohnehin keine Lust mehr. So jobbte ich nach der Bundeswehr eine Zeit lang in diversen handwerklichen Berufen.
Nachfolgend schloß ich eine zweite Ausbildung zum Web-, & Grafik-Designer ab und arbeitete fortan, zunächst als Selbständiger dann als Angestellter, bei der Deutschen Telekom AG. In den folgenden 17 Jahren stieg ich zum IT-Manager mit Team-Verantwortung auf.
Nach mehreren psychosomatischen Erkrankungen und der späten Einsicht, daß ich in diesem seelenlosen Umfeld immer mehr abstumpfe und die Arbeit mir auf Dauer nicht gut tut, verließ ich den Konzern in 2016 auf eigenen Wunsch.

Nach einer geistigen und körperlichen Rehabilitationszeit habe ich mich endlich meiner Pasion zugewandt und arbeite seither als freier Kunstler. In meinen Werken setze ich mich mit imaginativen Welten und ihrer präzisen Wiedergabe in Öl und Acryl auf Leinwand auseinander. Die absolute Freiheit im Kopf finde ich dabei besonders wichtig, daher male ich in erster Linie für mich selbst und nehme nur Auftragsarbeiten an, wenn sie mir auch selbst gefallen.
Für mich ist Kunst weit wichtiger als der Künstler. Sie gehört eindeutig in den Mittelpunkt.

Ich ziehe es vor nicht im Vordergrund zu stehen.